Wenn die Verliebtheitsphase aufhört, glauben wir oft,
unsere Liebe hätte nachgelassen.
In Wahrheit ist dies der Augenblick, wo sie beginnen könnte,
weil wir unseren Partner erst dann mit offenen Augen betrachten. Erst wenn wir unliebsame Ecken und Kanten an dem anderen entdecken, sehen wir sein wahres Ich.
Dadurch gelingt uns endlich, Kontakt zu uns selbst aufzunehmen und zu entdecken, womit wir selbst noch im Unreinen sind. Dies sind Gefühle, die wir irgendwann abgelehnt oder ganz bewusst verdrängt haben. Aber sie wollen gelebt werden.
Wenn wir diesmal nicht weglaufen, sondern uns mit unseren verdrängten Gefühlen beschäftigen und sie zulassen, auch die, die so unglaublich wehtun, beginnen wir wieder, ganz am Leben teilzunehmen. Wenn wir es schaffen, durch unseren Groll und Hass zu gehen, werden wir entdecken, dass dahinter der hilflose Schrei nach Liebe steckt. Wir werden dann frei für unseren Partner. Wir werden frei durch ihn.
Wir halten die Partnerschaft dann sehr oft für die große Liebe. In Wahrheit haben wir nur den Mut aufgebracht, uns wieder selbst zu lieben. Und dieses Gefühl ist das wunderbarste auf der ganzen Welt. Entspannt können wir uns endlich der Liebe hingeben. Der Liebe zu uns selbst und zu unserem Partner.
Wenn wir beginnen, uns selbst anzunehmen, können wir in unserem Partner die große Liebe unseres Lebens finden.
Und das ist keinesfalls erfunden. Wenn wir uns selbst lieben, können wir auch uneingeschränkt mit jenem Menschen zusammen sein. Wir werden immer durch ihn die Liebe in uns spüren. Es lohnt sich also, nicht sofort aufzugeben, sondern die Liebe zurückzuholen, denn dann begegnen wir einem wundervollen Menschen.
Dieser wundervolle Mensch ist niemand anderer als wir selbst.