Menschen können Sexualität leben, ohne dabei je echte Intimität zu erleben.
Wahre Intimität beginnt nicht im Bett. Sie beginnt nicht dort, wo zwei Menschen ihre Kleidungsstücke fallen lassen.
Intimität bedeutet wahre Begegnung, ohne Masken, ohne das Spielen einer Rolle. Sie beginnt in erster Linie im Umgang mit uns selbst.
Voraussetzung ist die Begegnung mit den eigenen emotionalen Höhen und Tiefen und deren Anerkennung.
Niemand kann echte Intimität und Nähe mit einem Partner ertragen, wenn er nicht bereit ist, seiner eigenen Tiefe und seinen Dämonen zu begegnen.
Die meisten Menschen verbergen sich hinter einer Maske.
Schon als Kind wurde uns beigebracht wir wären nicht gut genug und wurden mit negativen Konsequenzen bestraft, wenn wir unser wahres Wesen zeigten.
Deshalb verursachen wirkliche Nähe und Intimität anfänglich ziemliche Angst.
Viele Menschen sind so geübt darin die Wahrheit über sich selbst zu verbergen, dass sie selber gar nicht mehr wissen, wer sie tatsächlich sind!
Wer sich vor sich selbst fürchtet oder schämt, kann sich weder fallen lassen, noch sich wahrhaftigem Genuss und Sinnlichkeit hingeben.
Wer die eigenen Tiefen nicht ertragen kann, kann auch nicht damit umgehen, wenn der Partner sich öffnen möchte.
Wer sich selbst verbergen muss, verlangt indirekt vom anderen sich ebenfalls zu verstellen.
Seine Seele zu öffnen, sich jemandem wirklich zu zeigen, ist ein heiliges Geschenk.
Niemand kann dazu gezwungen werden, niemand kann darauf Anspruch erheben.
Jeder trifft für sich die Entscheidung wann und ob diese Tiefe offenbart wird.
Man tut jedoch gut daran, die eigene Seelentiefe nicht einfach so nebenher anzubieten.
Nicht jeder ist dazu bereit und auch befähigt damit umzugehen.
Regina Dunkler
(Bild: Natalia Mindru „Urban Love Stories“)